So, jetzt ist es endgültig raus: Der Spielbetrieb in sämtlichen Sportligen ist vorläufig eingestellt. Eigentlich eine gute Entscheidung, denn es gilt ja, die Ausbreitung des Virus einzudämmen und Menschenansammlungen im Allgemeinen zu vermeiden. In ein paar Fällen erscheint die Konsequenz dann aber doch übertrieben.
Der Sport ist immerhin die zweitschönste Nebensache der Welt, aber in Krisenzeiten müssen Nebensachen eben zurücktreten für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Glücklicherweise werden wir nicht das Ende der Welt erleben: Chinas und Hongkongs Fallzahlen zeigen deutlich, dass der Negativtrend gestoppt ist und es nur ganz vereinzelt neue Fälle gibt, während eine relativ große Zahl Patienten als geheilt entlassen werden. Singapur, Thailand und die Kreuzfahrtschiffe werden bald folgen, alle anderen befinden sich Stand heute noch auf dem Hinweg. Also kann man mal getrost sechs Monate rechnen, bis alles wieder halbwegs rund läuft und deshalb ist es auch höchst unwahrscheinlich, dass der Spielbetrieb für den Rest der Saison noch einmal aufgenommen wird. So gehen wir einstweilen davon aus, dass die gesamte Saison nicht gewertet wird und zum Herbst jeder wieder in seiner Liga antritt und Auf- und Abstiege flachfallen.
In den meisten Fällen spielt das in unserer Region keine Rolle, für manche Mannschaften hat das aber doch Auswirkungen. Bei allen ist aber die Enttäuschung groß, vorläufig nicht spielen zu können. Jeder hatte sich noch etwas vorgenommen, was jetzt nicht zum Tragen kommt.
Fußball:
Bei den Damen und Herren des Rasenballsports unserer Region hätten sowieso alle die Liga gehalten. Am gefährdetsten hier vielleicht Westbeverns Damen, aber mit vier Punkten Vorsprung und einem Spiel Rückstand, wäre das auch hier nicht wirklich gefährlich geworden.
Volleyball:
Für Ostbeverns Zweitliga-Mannschaft kann dabei gut eine zweite Saison herausspringen, was eigentlich schon abgehakt war. Mit sieben Punkten Rückstand auf einen Relegationsplatz bei vier ausstehenden Spielen, konnte man eigentlich bereits mit der dritten Liga planen.
Westbeverns Erste trifft die Absage schwer: Die Damen liegen Punkt-/Sieg-/Satzgleich mit Riesenbeck auf Platz zwei der Bezirksliga und die Chancen auf einen Aufstieg waren mehr als gut. Jetzt aber ist dieser Platz undankbar, denn selbst wenn man aus Kulanz sämtliche Meister aufsteigen lassen würde, bliebe Westbevern immer noch unten.
Handball:
Beim Handball hätte sich nichts getan, also alles zurück auf Anfang. In Telgte können aber die Bauarbeiten an der Halle vielleicht eher beginnen. Dann ist man am Ende vielleicht rechtzeitig fertig.
Basketball:
Den Telgte-Wolbeck-Baskets rettet die Absage vielleicht den Hintern. Vier Spieltage vor Schluss ganz knapp Tabellenletzter, das hätte durchaus schiefgehen können. Aber schon heute hätte man selbst zu Hause Barop besiegen und sich aus dem Schlamassel retten können.
Des eine Freud, des anderen Leid: die Zweite wäre als Tabellenführer gern aufgestiegen. Sie hätte zwar noch zum Showdown in Kinderhaus antreten müssen, aber die Chancen standen mehr als gut.
Hallentennis:
Die Herren hätten am letzten Spieltag unbedingt gewinnen müssen, um dem Abstieg noch zu entgehen, für die Damen gings gegen Rheine um den Aufstieg. So kann man die Absage des letzten Spieltags in Ostbevern durchaus mit gemischten Gefühlen betrachten. Von der Sache her sind das auch die Veranstaltungen, die als letztes eine Absage verdient hätten. Hallentennis ist ja eine Einzelsportart und die Kontrahenten sind in der Regel etliche Meter voneinander entfernt. Zuschauer gibt es auch so gut wie keine. Da dürfte es etliche Orte geben, die um ein Vielfaches gefährlicher sind.
Sportkegeln:
Die Sportkegler waren rechtzeitig fertig und werden ganz sicher gewertet. Da hat sich die erste in der Mitte der NRW-Liga etabliert, alle anderen in ihren Ligen behauptet.
Tischtennis:
Ja, für Telgtes Erste hätte es vielleicht noch knapp werden können, aber eigentlich nicht wirklich. Es ist eher schade für die Zweite, die an zweiter Stelle liegend, durchaus noch Aufstiegschancen hatte. Allerdings sechs andere Mannschaften auch. Und ganz besonders schade ist es für den BSV Ostbevern, dessen Erste schon drei Spieltage vor Schluss als sicherer Aufsteiger in die Kreisliga feststand.